Größe
61cm – 74cm
Der Tamaskan hat seinen Ursprung im Vereinigten Königreich, wobei einige Quellen auch Finnland behaupten.
Gründerin der Rasse war Lynn Hardey.
Bereits 2004 entdeckte Hardey auf einer Finnlandreise den Schlittenhund-Kennel Polar Speed in Lappland.
Der Eigentümer von Polar Speed, Reijo Jääskeläinen, arbeitete damals an seiner eigenen wolfsähnlichen Rasse für Film- und Fernseharbeiten, indem er tschechoslowakische Wolfhunde und Wolfhundmischlinge mit seinen reinrassigen Siberian Huskies kreuzte.
2005 importierte Lynn Hardey, die bis dahin vor allem Utonagan und Northern Inuit gezüchtet hatte, eine Hündin aus dem Polar Speed Kennel und reservierte fünf weitere geeignete Tiere für ihre Zucht.
Im Februar 2006 gründete sie das Tamaskan Dog Register, nannte ihre Zuchthunde in “Tamaskan Dog” um und wurde unter dem Kennelnamen Blustag UK die erste Zuchtstätte für Tamaskane.
Die Abstammungen und der Wolfsanteil hinter den importierten Hunden wurde bewusst verschleiert und die Lüge vom wolfsähnlichen Hund ohne Wolfanteil wurde das Werbeimage des Tamaskans.
2006 wurde der erste Tamaskan-Rüde nach Deutschland exportiert und weitere Tamaskane fanden ihren Weg nach Schweden, Frankreich und in die Niederlande.
Am 16. Juli 2009 wurde der erste Wurf beim deutschen Züchter „Tamaskan vom Münsterland“ aus der Verpaarung von Tamaskanhündin Summer (Blustag Little Sunshine) und dem Saarloos Wolfhund Bobbi (Djoser van Rijneckerhof) geboren.
Obwohl Bobbi ein Saarloos war, wurde er zum Zeitpunkt des Wurfes unter dem Namen „Blustag Apache“ als wolfsfreier Tamaskan beworben. Etwa seit 2010 ist die Wahrheit um den Ursprung der Rasse und den enthaltenen Wolfsanteil bekannt, die Behauptung vom wolfsfreien Wolfalike hält sich jedoch bis heute hartnäckig.
Die meisten Tamaskanzüchter distanzieren sich heutzutage von der Ursprungszucht der Rasse.
Während im Ursprung vor allem Wolfhunde und Schlittenhunde eingesetzt wurden, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von anderen Rassen im Tamaskan.
Unter Anderem wurden weiße, deutsche und holländische Schäferhunde, eine westsibirische Laika, mehrere Groenendael und ein Labradormischling eingesetzt.
Der Tamaskan variiert im Temperament aufgrund der unterschiedlichen Rassezusammensetzungen von Hund zu Hund, selbst innerhalb eines Wurfes gibt es mitunter massive Unterschiede. Dementsprechend ist es wichtig, sich gut über die Abstammung eines Welpen zu informieren.
Im Rassestandard wird er als intelligenter, aufmerksamer und aktiver Hund mit einem freundlichen und gutmütigen Wesen beschrieben.
Tamaskane sind anhänglich und bauen eine starke Bindung zu ihren Besitzern auf, deshalb neigen viele unter ihnen zur Entwicklung von Trennungsängsten und vertragen es schlecht, lange allein zu sein.
Diese Hunde sind intelligent, manchmal stur und brauchen regelmäßige geistige und körperliche Beschäftigung.
Geeignete Aktivitäten sind stark von den jeweiligen Rasseanteilen und dem individuellen Charakter des Hundes abhängig.
Insbesondere bei Hunden mit hohem Anteil nordischer Rassen sollte der Jagdtrieb nicht unterschätzt werden.
Der Tamaskan ist ein großer, athletischer Hund mit einem aufmerksamen Blick und einem wolfsähnlichen Aussehen.
Die optischen Unterschiede bei Hündinnen und Rüden sind eindeutig zu erkennen.
Er hat einen gut bemuskelten Körper, aufgerichtete dreieckige Ohren und gelbe bis braune Augen.
In der Bewegung ist der Tamaskan anmutig und leichtfüßig, mit einem sanften, mühelosen Gang.
Er hat gut proportionierte Körpermerkmale, die Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer verkörpern, ähnlich wie bei einem Wolf.
Die buschige Rute wird gerade getragen und reicht bis zur Ferse.
Das Fell besteht aus einem stockhaarigen Deckhaar und einer weichen Unterwolle, Sommer- und Winterfell unterscheiden sich optisch.
Laut Rassestandard ist ausschließlich Agouti in all seinen Schattierungen offiziell anerkannt, um die Wolfsoptik zu bewahren.
Durch die regelmäßige Einkreuzung verschiedener Hunde mit Merkmalen, die nicht dem Rassestandard entsprechen, gibt es auch optisch eine Vielzahl an Tamaskanen, die vom Standard abweichen.
Hunde in unerwünschten Farben wie Schwarz, Weiß, Sable oder Brindle kommen genauso vor wie Hunde mit sehr kurzem oder langem Fell, blauen Augen oder Ringelruten.
Der Tamaskan ist grundsätzlich eine sehr robuste Rasse.
Einige Krankheiten, die in der Rasse vorkommen, wie DM, sind testbar und somit gut zu kontrollieren.
Eine Untersuchung auf HD und ED ist, wie bei fast allen großen Hunderassen, ebenfalls wichtig.
Zusätzlich sollte vor jedem Wurf eine Augenuntersuchung gemacht werden, um Krankheiten wie Katarakt und Goniodysplasie ausschließen zu können.
Eine immer häufiger auftretende Erbkrankheit ist Kryptorchismus.
Tamaskane brauchen normalerweise keine aufwändige Pflege.
Nur während der Zeit des Fellwechsels sollten sie regelmäßig ausgebürstet werden, um die losen Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen.