
Saarloos Wolfhund
Der Saarloos Wolfhund hat seinen Ursprung in den Niederlanden.
Der Begründer der Rasse, Leendert Saarloos, war ein großer Fan von deutschen Schäferhunden, war aber auch der Meinung, dass die Rasse ihre Nähe zur Natur verloren hatte.
Durch die Kreuzung des deutschen Schäferhundes Gerard van Transrhenum und der sibirischen Wölfin Fleur in 1937 und 1938 und setzte mit den daraus entstandenen Welpen die Grundlage der Zucht. Durch weitere Verpaarungen mit deutschen Schäferhunden und sehr strenge Selektion erhoffte Saarloos sich eine gesunde, intelligente Hunderasse, die als Gebrauchshund genutzt werden konnte.
Entgegen diesen Zuchtzieles erwies sich die Scheuheit und Skepsis als eine Eigenschaft, die auch durch Selektion nicht einzudämmen war.
Mit weiteren Wolfseinkreuzungen wurde dies noch weiter verstärkt, weshalb die Idee des Gebrauchshundes im Verlaufe der Zucht als gescheitert angesehen wurde.
Erst 1975, nach dem Tod von Leendert Saarloos, wurde die Rasse vom RvB anerkannt – und zu seinen Ehren wurde der Name Saarloos Wolfhund gewählt.
Seit 2012 ist es den niederländischen Saarloos Wolfhund Clubs möglich, Outcrossverpaarungen durchzuführen, um die genetische Diversität der Rasse zu erhöhen.
Nachkommen aus solchen Outcrossverpaarungen, besonders aus der G1-Generation, können sowohl in Optik als auch Temperament vom Rassestandard abweichen.
Bisher wurden sowohl andere Rassehunde, z.B. ein Siberian Husky und ein weißer Schweizer Schäferhund, aber auch optisch ähnliche Hundetypen, wie der Northern Inuit, eingekreuzt.
Die ersten drei Generationen nach dem Outcross werden die Hunde engmaschig von den Clubs begleitet und regelmäßig evaluiert.
Nur die Nachkommen, die besonders vielversprechend sind, dürfen in den Niederlanden in die Weiterzucht.
Ab der vierten Generation zählen sie als reinrassige Saarloos und können weltweit in die Zucht.
Charakter
Saarloos Wolfhunde sind lebhafte, aktive Hunde mit einem eigenständigen und selbstbewussten Wesen.
Sie sind familienbezogen, sehr eng mit ihren Besitzern verbunden und eher sensibel.
Alleinbleiben ist für viele Saarloos eine Schwierigkeit.
Fremden gegenüber können sie ignorant bis reserviert sein, generell können sie in neuen Situationen mit Skepsis reagieren.
Sie sind intelligent und haben einen starken Willen, weshalb man keinen „will to please“ erwarten sollte.
Ihr Jagdtrieb ist nicht zu unterschätzen, kann aber mit dem richtigen Umgang in kontrollierbare Bahnen gelenkt werden.

Optik
Der Saarloos Wolfhund ist eine kräftige gebaute Rasse, die in ihrer Optik eindeutig an einen Wolf erinnern soll.
Die optischen Unterschiede bei Hündinnen und Rüden sind eindeutig zu erkennen.
Der Kopf sollte einen wolfartigen Eindruck erwecken, was besonders durch die mandelförmigen, schräg angesetzten hellen Augen betont wird. Die Ohren sollten mittelgroß und gut behaart sein.
Der Saarloos ist ein ausdauernder Traber und auf diese Eigenschaft sollte seine Struktur ausgelegt sein.
Dementsprechend sind es eher hochbeinige, gut bemuskelte Hunde, mit verhältnismäßig langem, geraden Rücken.
Die Pfoten sollten eher Hasenpfoten mit gut entwickelten Zehen und Ballen sein.
Die Rute sollte gut behaart sein und gerade oder säbelförmig getragen werden.
Das Fell besteht aus einem stockhaarigen Deckhaar und einer weichen Unterwoll, Sommer und Winterfell unterscheiden sich optisch.
Den Saarloos gibt es in drei verschiedenen Farben.
Wolfsgrau, in all den dazugehörigen Facetten von sehr hellgrau bis rötlich.
Bosbraun, einer durch das Liver-Gen beeinflussten Version vom Wolfsgrau, bei dem alle schwarzen Pigmente zu rotbraun aufgehellt sind.
Weiß, wobei die Farbe von cremefarbend bis reinweiß reichen kann. Weiß ist beim Saarloos sehr selten.

Gesundheit & Pflege
Der Saarloos ist grundsätzlich eine sehr gesunde, langlebige Rasse.
Viele Hunde erreichen ein Alter von über 12 Jahren.
Die meisten Krankheiten, die in der Rasse vorkommen, sind testbar und somit gut zu kontrollieren.
Typische genetische Krankheiten sind DM, HZ und PD.
Eine Untersuchung auf HD ist, wie bei allen großen Hunderassen, ebenfalls wichtig.
Zusätzlich sollte vor jedem Wurf eine Augenuntersuchung gemacht werden, um Krankheiten wie PRA und Katarakt ausschließen zu können.
Der Saarloos Wolfhund braucht keine aufwendige Pflege.
Nur während der Zeit des Fellwechsels sollten sie regelmäßig ausgebürstet werden, um die losen Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen.